Sonntag, 28. Dezember 2014

Weihnachts-Einkoch-Orgie

Dank eines tollen Einkochbuches von Freunden und meiner Liebe zum kochen hab ich heuer allen Freunden Marmeladen und Chutneys geschenkt. Früchte, Gemüse, Gewürze und Gelierzucker, was will man mehr :)


Sonntag, 23. November 2014

Eisenbahnerkappe

Als Nacht- und Nebelaktion für ein Steampunk-LARP hab ich mir schnell eine Mütze im Eisenbahnerstil genäht.
Keine große Sache, aber wofür hab ich denn den Blog :)

 Das Schnittmuster für die Kappe besteht aus den sechs "Blütenblättern" (die ich schlussendlich an der stumpfen seite gekürzt habe), dem Streifen (muss Kopfumfang haben, die stumpfen Enden der "Blütenblätter" werden dran genäht und den zwei "Viertelmonden" für das Kappenschild.
 Die "Blütenblätter" werden mit den Spitzen zueinander schauend zusammen genäht, der dadurch entstehende Ring kommt an den Streifen dran. Die Halbmonde werden an der stärker gebogenen Seite zusammen genäht (eventuell mit etwas verstärkung für die Form später).
Der Streifen wird mittig längs eingeschnitten und das Kappenschild in den Schlitz eingesetzt und festgenäht. Das sieht dann so wie oben aus.
 Wenn man den unter dem Schild überstehenden Streifen nach innen klappt sieht das von außen schon mal fertig aus.
 Als Futter hab ich einfach ein rundes Stück Reststoff genommen.
 Dieses hab ich innen an den hineingeklappten Streifen in Falten gelegt, mit Nadeln fixiert und dann festgenäht. Durch ein kleines Loch, das man offen lässt, kann man die Kappe dann von links auf rechts stülpen.
 Voilá


Und so hat das dann am LARP ausgesehen:

Montag, 3. November 2014

Wintermantel die Erste

Nachdem die Übergangszeit zwischen Sommer und Winter sich dem Ende zuneigt und mein feiner Herbstmantel für die kühleren Temperaturen einfach nicht von mir gemacht wurde, musste ein neuer Mantel her.
Natürlich könnte man einen Mantel auch einfach kaufen gehen. im Moment gibts sie in jedem Klamottenladen, teilweise sogar sehr günstig. Aber Männermäntel hängen immer runter wie ein Sack, sind untailliert und meistens aus schlechtem Material gemacht. Hochwertige Mäntel sind einfach super teuer.
Ich hab vor Jahren einen Mantel gehabt, der mir vom Schnitt mit ein paar Ausnahmen gut gefallen hat, der aber leider schrottig Verarbeitet war. Mein aktueller Übergangsmantel wurde daher nach diesem Schnitt, aber verbessert und verlängert, gemacht. Und der hier gezeigte Wintermantel ebenso!

Begonnen hab ich mit dem Futter - ein rot vernähter synthetischer Stoff mit Watte auf der Innenseite.
Hier beim Schnittmuster für das Futter sieht man rechts den Außenstoff, der sich beim fertigen Mantel im Bereich der Knöpfe vorne mittig nach innen zieht.
Hier der Schnitt des Mantels, rechts ein Ärmel und links die hälfte des Mantelkörpers, wobei das Vorderteil unten ist.

Der Außenstoff zusammengenäht. In die Ärmel ist schon das Ärmelband eingesetzt.

Das zusammengenähte Futter. Mittig rechts sieht man die eingenähte Watte, die den Stoff so warm macht.
 Oben das Schnittmuster für das einseitige Zusatzstück über der Brust, unten der Kragen.
Kragen und Brustzusatz angenäht.
 Das rot gefütterte Ärmelband schaut aus der Längsnaht des Ärmels heraus.
 Die Rückenansicht des Kragens und Schulterbereichs des Mantels.
Anprobe, das Revers ist noch nicht vernäht
Bis aus den Ärmel ist alles vernäht

Fertig fürs Erste. Jetzt fehlen noch die Knöpfe und Knopflöcher, die Verena mit einer supercoolen Technik für mich machen wird, ich bin gespannt. Danke schon mal dafür.

Stofftechnisch ist der Mantel sparsam, ich hab vom Oberstoff und vom Futter jeweils 2 m gebraucht. Als Oberstoff diente ein brauner Loden, das Futter ist ein synthetischer Stoff mit Watte. Ich hab für den Mantel ohne Knopflöcher und Knöpfe ca. 7 h genäht, inkl. ausschneiden, bügeln etc.
Das Schnittmuster hatte ich schon, sobald ich dazu komme werd ich es digitalisieren und hochladen.

Samstag, 6. September 2014

Der Aedile von Nea Polis - Epic Empires 2014

Nummi hat die Fotos vom Epic Empires online gestellt, und ich bin ihm nicht entkommen!

Das Leben des Sklavenbesitzers und Aedile von Nea Polis, Aetius Sebastianus, der im Lager der Antike am Epic Empires die Gladiatorenspiele veranstaltet und sich im Allgemeinen für die Unterhaltung des Lagers und der Gäste (cives et hospites) zu verantworten hat, ist schon hart. Eine Dokumentation meines spätantik römisch angehauchten Würdenträgers:

Wenn mein Leibsklave mir den Wein nicht einflößen würde, ich hätte gar nichts getrunken. Meine weinroten Bäckchen beweisen, wie brav ich mich gefügt habe :)

 Erst muss man das Gefolge zusammen trommeln, damit durch die Lager ziehen und sich Gehör verschaffen. Woher sollen die Leute denn sonst wissen, wo der Spaß zuhause ist? Gut, dass die Sklavin immer den Stuhl (sella curulis) dabei hat, so dass man sich schön deeskalierend selbst vor die Messergasse setzen kann.

Gutes Personal ist einfach so unglaublich schwer zu bekommen, und wenn man dem Sklaven nicht alles genau erklärt, wie soll er es dann richtig machen? :)

Das wichtigste, die Gladiatorenspiele. Wenn der Pöbel in der Arena nach Blut lechzt, darf das nicht verwehrt werden. Lykos hat sich gegen Icarus aber gut geschlagen, er darf weiterleben.
Stellt euch vor, die Gladiatoren würden im Land der Lesath nicht jedes mal wieder zurück zu den Lebenden kommen - ich wäre ruiniert!

So sieht es aus, wenn Römer ein diplomatischen Malheur ausbaden - mit Wein, Weintrauben, Kämpfen und guter (in dem Fall barocker) Gesellschaft.

Der einzige Wermutstropfen der Endschlacht ist, dass man nicht über Leben und Tod entscheiden kann, wenn man schon mal selbst im Publikum sitzt. Liebe Lesath, das sollte man doch noch mal überdenken :)

Sonntag, 31. August 2014

Rote Tunika - Grundlage

Das Epic Empires ist vorbei und ich bin motiviert, römersachen zu machen, die ich frühestens in einem Jahr am nächsten Epic Empires tragen werd' können - ich bin schon komisch. Diesmal hab ich mich von der Fernsehserie Rome inspirieren lassen, wo selbst die reichen Leute teilweise ausgefranste, aber immer superfesche Sachen tragen.

Also hier der Beginn:

Ich hab mich mal zum Textil Müller in Kritzendorf begeben und nach der Überwindung anfänglicher Abscheu und dem Verlangen, alles kaputt zu machen, hab ich dann doch einen brauchbaren, purpur-pink-rot-violetten Fischgrat-Stoff (um 5€/lm!!) gefunden, der mir für meinen Plan ausgesprochen zugesagt hat.
Der Stoff war 1,55 Meter breit. Fast breit genug, um gar keine Naht an den Ärmeln zu haben, aber wenn ich eine Langarmtunika will geht es sich eben knapp nicht aus. Daher habe ich beschlossen, die Schulternaht diesmal wegzulassen und den Stoff so zu nehmen, als wäre er in einem nur für die Tunika gewoben worden. Da dafür die Ärmel aber zu kurz geworden wären musste ich vorne links und rechts was anstückeln. Diese Naht will ich aber unter einer Borte verbergen.
Warum, wird man sich fragen, hab ich den Stoff nicht einfach um 90° gedreht? Dann wäre es sich mit der Stoffbreite ja leicht ausgegangen? Hätte man halt vielleicht mehr als 2 Meter gebraucht, aber dafür keine Naht gehabt.
Stimmt. Aber ich wollte das Fischgrat-Muster senkrecht über die Tunika laufen lassen. Das Muster hat mir also vorgegeben, wie ich den Schnitt ansetzen muss. Was soll's :)

Hier also das überaus simple Schnittmuster für die Tunica Manicata:

Bei mir sind sich ja leider die Ärmel auf der ganzen Länge nicht ausgegangen, also musste ich anstückeln:
 Aus einem anderen Stoff hab ich dann 5cm schmale Borten gerissen. Gerissen deshalb, weil ich den ausgefransten Look haben wollte.
 Auf die rote Borte hab ich dann eine spottbillige gelb/goldene Borte aufgenäht.
 Nachdem ich die beiden Tunikahälften entlang der Ärmel und der Schulter oben zusammen genäht habe (nicht auf das 30 cm Kopfloch vergessen), hab ich besagtes Kopfloch mit diesen Borten verziehrt:
 Danach kamen die clavi, die über Brust und Rücken führenden Borten, dazu:
Die gelbe Borte hab ich (sichtbar) mit der Maschine gemeinsam mit der roten Borte auf den pinken Stoffgenäht. Dafür hab ich eine farblich sehr passende Nähseide verwendet, so dass man es kaum sieht.
 Und schließlich mit dem letzten Rest gelber Borte die Ärmel, um die Naht zu überdecken:
 Zusammengenäht sieht das dann so aus:
 Da die Nähte bei den Borten recht weit innen sitzen flattert die rote Borte stark. Daher hab ich begonnen, sie mit einem gelben Faden anzunähen, so dass dieses fesche punktförmige Muster sichtbar ist, das ich so mag und immer wieder verwende:
Die Borten müssen also alle noch mit der Hand am Rand festgenäht werden, was noch einiges an Arbeit sein wird. Außerdem möchte ich an den Schultern gerne wieder bestickte Tableaus haben mit feschen Motiven. Bis jetzt war die Tunika aber auf jeden Fall ein Spaziergang.

Kosten:

2 Meter Stoff (5€/lm) = 10€
Gelbe Borte (5m) = 1,40 € (echt ein Schnäppchen)
Rote Borte, Nähseide und Faden hatte ich noch

Summe: 11,40 € bis jetzt.
Mal schaun', was noch dazu kommt.

Gearbeitet hab ich bis jetzt 5 Stunden dran. Auch das wird mit der Stickerei und der Umnäherei noch wesentlich mehr werden, fürchte ich, aber dafür muss ich erst meinen Stickrahmen wieder finden :)

Dienstag, 5. August 2014

Straußen-Fächer

Um antike römische Dekadenz hoch leben lassen zu können, muss ein Fächer her, mit dem man sich von seinem Sklaven Luft zuwedeln lassen kann, wenn man auf seinem Sella Curulis thront :)

Fürs Epic Empires entstanden, aus einfachen, 20-30cm langen Straußenfedern, ungefärbt, einer Holzwerkstoffplatte (5mm dick) und einem Buchen-Rundstab.

 Hier sieht man den vorn leicht zugespitzten Rundstab. in diese Spitze hab ich einen Schlitz gefräst, in den die runde Scheibe hinein passt.
 Und schon ist das ganze fertig zusammen gesteckt.
 In die Platte hab ich behelfsmäßig Löcher gepfuscht, in die die Federn gesteckt werden.

Da ich mit dem Exemplar nicht zufrieden war, hab ich es später noch mal probiert, siehe HIER.

Montag, 28. Juli 2014

Robin Hood Hut die Zweite

Ein Geburtstagsgeschenk für einen Freund, der den Hauptmann der Feuerwehr von Neu Ismilia spielen wird.
Da ich aber keine passenden mittelalterlichen oder fantasyhaften Kopfbedeckungen für Feuerwehrleute gefunden hab, dachte ich ich mach das, was ich schon kann :)

So wie den Robin-Hood-Hut meines SpäMi-Söldners Iginio ist auch dieser aus 2 Teilen Oberstoff udn 2 Teilen Futter zusammengenäht und umgefalten. Keine große Hexerei. Die Handnaht geht so nebenbei während einer Folge Futurama :)

Hier noch mal das Schnittmuster für den Robin Hood Hut:
 Einfach zwei Mal ausscheiden, an der rot gestrichelten Linie zusammen nähen, dann hat man es in wirklichkeit schon geschafft.
 Hier hab ich das Papier-Schnittmuster, den Oberstoff 2x und das Futter in gelb 2x

Das ganze wird dann zuammengenäht und umgeklappt, ...
 ... umgebügelt ...
 ... und vernäht, in dem Fall mit dem roten Garn mit der Hand, damits was gleich schaut.
 Tadaa, der fertige Hut, in den Feuerwehrfarben :)

Donnerstag, 24. Juli 2014

Antike Komödien-Props

Am Epic Empires, das ja in der 2. Augustwoche startet, führen wir im antiken Lagen eine griechische Komödie auf, und versuchen uns ein wenig an die historischen Vorgaben zu halten.
Dieses Jahr ist von Aristophanes "Lysistrate" dran, die das Heer Auflösende.

Es ist eine unglaublich sexistische und derbe Vorstellung, die Aristophanes den Athenern da zur Zeit des (bereits zwanzig Jahre andauernden) Peloponnesischen Krieges geboten haben muss, warum also nicht wieder aufführen :)

Zum Einsatz kommen dabei natürlich wieder die Komödienmasken vom letzten Jahr, wobei dir grandiose Clockwork mir zwei weitere baut, da ich selbst einfach zu wenig Zeit habe.

Was braucht man aber noch?
Eh klar, einen Phallus. Besser gleich drei, für jeden der männlichen Figuren einen. Als Vorbild dienten mir die Süditalischen Phylakenvasen, auf denen Schauspieler mit umgeschnallten Lederphallus bei der Arbeit abgebildet sind. Muss einfach absurd ausgesehen haben :)

Da die Dinger möglichst auffällig und obszön waren, sind sie natürlich aus rotem und rotbraunen Leder. damit man sie nicht versehentlich übersieht, wenn sie da baumeln am Schauspieler.
 Simpler Schnitt aus Lederresten.
 Zusammengenäht und dann gewendet.
 Ausgestopft
 und mit einem Band zusammen genäht.

 Am Ende bin ich wohl größenwahnsinnig geworden, aber was solls. The bigger, the better :)
Mögen die Spiele also beginnen!


Und so sah das ganze dann aus:
Wer es nicht glaubt, geht schnell in den Bücherladen und liest mal bei Aristophanes nach :)