Der Lampenschirm funktioniert nach dem Prinzip des Wellpappe-Lampenschirmes, wo ich ja schon Erfahrung habe. Diesmal hab ich aber meinen Zugang zum Uni-Lasercutter genutzt, um (ich glaub ca. 450) 4 mm breite und 300 mm lange Streifen aus 1,5 mm dicken Micro-Wellpappe rauslasern zu lassen. Das zu schneiden wär' mir echt zu heftig gewesen. De facto hab ich zwei Kartonplatten 600*450 mm komplett verwertet.
Die nun recht dunkel gewordenen und verbrannt riechenden Kartonstreifen hab ich übereinander geklebt (mit Express-Holzleim), so dass die distanzhaltenden Kartonwellen zum Flächenelement werden. Gibt einen tollen optischen Effekt, weil du nur gerade durchschauen kannst. Etwas schräg berachtet wird es sofort undurchsichtig.
Die so entstandene Fläche hab ich gebogen und die Enden zusammen geklebt, so dass ein schöner Zylinder entstanden ist.
Ein Kartonring (aus Finnpappe) am unteren Ende stabilisiert den Wellpappe-Zylinder und lässt ihn die runde Form halten.
Für die Elektronikteile hab ich auf ein fertiges Produkt zurück gegriffen: Die Söre-Standleuchte von IKEA. Sie war einfach perfekt: schwarzes Gestänge, Drahtgestell zur Schirmhalterung, Metalldreibein als Standfuß ...
Das lange Drahtgestell, mit dem normalerweise der Papierschirm aufgespannt wurd, hab ich abgezwickt und die Stummel so verbogen, dass sie zur Halterung meines neuen Schirmes dienen können.
Da die verbogenen Drähte hab ich hier den Kartonring angeklebt (Tape hält nicht, war eh klar). Nachdem es so nicht funktioniert hat hab ich in den Karton paarweise Löcher gebohrt, um mit dünnen schwarzen Kanelbindern den Ring an den Drähten zu befestigen.
Der Kartonring wurde dann wieder mit Leim ans (untere) Ende des Zylinders geklebt, hier sieht man den Lampenschirm am Kopf stehen.
Das Dreibein hab ich etwas verkehrt herum zusammen geschraubt, weil ich die schrauben von oben nicht sehen wollte. in das Mittelteil hab ich den kürzeren, beim Ikea-Original beigefügten Stab hinein geschraubt. Dies diente mit als Befestigung für das Holzstück, das den Lampenständer ausmachen sollte. Die Drahtumwickelung hier ist leider notwendig, da das Holz schon recht spröde ist.
Beim Holz selbst handelt es sich um ein abgebrochenes Stück Wurzelholz, das vierzig Jahre lang einmal Jährlich mehrere Monate unter Wasser und mehrere Monate im rauhen Hochgebirgsklima verbracht hat. Es gehörte zu einer Lärche, Latsche oder Zirbe, die in den 70ern geschlägert wurde, weil sie im Überflutungsbereich eines Stausees stand. Das Wurzelholz ist ausgeblichen und spröde geworden, hat mir aber so gut gefallen, dass ich es mitnehmen musste. Hier sieht man es schon am Dreibein montiert.
Die Lampenaufhängung wurde dann in ein Bohrloch der Wurzel gesteckt und verklebt. Das Kabel von der Lampe wurde durch ein schwarzes Textilkabel ersetzt, weil das schöner und fließender fällt.
Wenn das Licht brennt, scheint die Birne durch den Schirm durch :)
Im gegensatz zur Vorgängerlampe war hier kein oberer Kartonring zur Stabilisierung nötig, weil das Material homogener ausgeschnitten und zusammengeklebt war. Gefällt mir so besser.
Aus dem Richtigen Winkel betrachtet sieht man die Birne gar nicht.
Hier sieht man die vier schwarzen Kabelbinder im Kartonring, die den Schirm an der Drahtbefestigung halten.
Dieses wundervolle, alte Holz ...
Der Metallstab mit dem Lampenschirm ist in einer kleinen Astgabel eingebohrt und dort verklebt, das Kabel tritt unten weiter wieder aus dem Holz aus.
Und noch mal der Lampenschirm:
Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei 10.000 Besuchern in nur etwas mehr als einem Jahr online bedanken, auch wenn laut meiner ominösen Statistik einige davon wohl von irgendwelchen russischen Porno-Directlinks kommen :)