Mittwoch, 9. Januar 2013

Die Haifischmade

Ein altes Lowest-Budget-Projekt, lange in der staubigen Vergessenheit des Fundus verschwunden, doch war es das erste, mit dem ich einen Blog anfangen wollte.
Die Idee der Haifischmade stammt an sich von Walter Moers, dem Erfinder vom kleinen Arschloch und Zamonien. Dort ist die Rasse als Mischung aus Haifisch und Made (you don't say) mit vielen kleinen Ärmchen die Verkörperung des Bösen.

Nun, ich hab mir in den Kopf gesetzt, daraus einen LARP-Endgegner für das Spiel "Codex Deliae II - Der graue Prinz" zu basteln. Selbstverständlich ein wenig abstrahiert, aber meine ersten Entwürfe waren, na ja, utopisch :)
Da wollt ich noch, das zwei Leute drinnen stehen.
Der Corpus sollte seine Form durch aufgepumpte Schläuche von Traktorenreifen bekommen, so entstand dann der Ein-Mann-Kriech-Entwurf, der hoffnungslos an der Realität gescheitert ist. Das ausprobieren im Hof war witzig, zumindest für meine Nachbarn.
Schließlich besann ich mich nach viel zureden der Mitorgas zu einem Quadsuit-Konzept, bei dem der Spieler des Monsters auch die Arme zum gehen benutzen konnte.
Gesagt, getan, und so entstand meine eigene kleine Haifischmade, hier allem voran der Kopf:
Schließlich ersetzte ich das komische Alugestell um den Kopf mit einem Fahrradhelm, so dass der Schädel sich leicht aufsetzen und zuschnallen ließ. Der Unterkiefer wurde mit Gummibändern oben gehalten, mit dem eigenen Unterkiefer konnte man das ding nach untern bewegen. In Realität musste man dann den Kopf noch nach hinten drehen, damit der Effekt gut kam.
Die "Haut" ist einfache Frischhaltefolie, faltig aufgebracht mit Sprühkleber, und danach Schwarz und Grau besprüht.
Hier sieht man gut, dass das Gewicht des Kopfes mit den roten Bändern nach hinten geschnallt wurde, damit er im Gleichgewicht ist und die Wirbelsäule des Spielers in der Made drinnen nicht unnötig belastet wird. Hat gut funktioniert.
Die großen Tentakel beherbergten die Arme und Beine, die kleinen waren nur Zierde, ihre Spitzen mit etwas Bleiband beschwert, damit sie besser schwingen.
Sah ja schon recht bedrohlich aus.
Schließlich wurde das Ding mit Stoff bezogen.
Die Pusteln am Körper sind aus PU-Schaum, die Leuchtquelle in der Angel ist aus durchsichtigem Silikon, dahinter eine LED-Lampe.
Der nachschleifende Schweif konnte mit einer Angel von einem hinterherlaufenden Zweiten "bedient", also hin und her geschwungen werden. 
Im Kopf integriert war ein Ventilator für Luftzirkulation sowie batteriebetrieben Lautsprecher mit einem Mp3-Player-Fach für Monstergeräusche, beides ist am Spiel dann nicht eingesetzt worden.

Schließlich wardas Spiel da, und sehr viel Aufwand war in wenigen Minuten besiegt. Die Haifischmade hat ihren Dienst erfüllt, doch die spielerische Qualität, die aus dem Kampf mit ihr gezogen wurde, wiegt den Aufwand des Bauens nicht auf. 
Spätestens mit diesem Endkampf zog ich das Konzept eines mächtigen Endgegners auf LARPs endgültig in Frage. Ich finde, dass viele schwache Gegner epischere, schöner ausgespielte und für alle Beteiligten befriedigendere Kämpfe ergeben als ein Monster, auf das nur von allen seiten eingedroschen wird und das die Treffer sowieso ignorieren muss, bis es schlussendlich zu Boden geht.
Wird wohl mein letzter Endgegner gewesen sein, den ich baue :)

Hier im Video sieht man die Made sehr gut in Aktion, ab 3:50 sieht man sie recht schön, und auch ich, der ihr hinterher laufe und mit dem Schwanz versuche, Leute zu treffen :D

3 Kommentare:

  1. Ich hab sogar noch 2 ihrer kleinen Tentakel irgendwo rumliegen ;)

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  2. Bring sie mal in den Gilead-Fundus. Wenn wir die Made mal wieder reparieren kommen sie wieder dran :)

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  3. Neeee - das waren Beweisstücke für den Nachrichtendienst! xD Sind also IT mitgenommen worden :P

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