Dienstag, 24. März 2015

Skjoldehamn-Gugel

Ein echter Wikinger braucht auch eine echte Wikinger-Kopfbedeckung. Oder zumindest so etwas in diese Richtung um den Hals. Und da gibt es den feschen und sehr praktikablen Fund der Skjoldehamn-Gugel, die musste ich mir einfach machen.

Das Schnittmuster ist supereinfach:
Hier sehen wir den doppelt genommenen Stoff. Das kleine Quadrat passt ins große Rechteckt zwei mal hinein und hat eine Seitenlänge von ca. 30 cm.

 Hier aufgeklappt. dass die Rechtecke oben verbunden sind ist nicht nötig, das hab ich später durchgeschnitten. Der Originalfund hatte diese Verbindung scheinbar schon, es sieht aber nicht gut aus, find ich.

Hier sieht man, wie die Quadrate an einer der Rechtecke angenäht gehören, beim zweiten selbstverständlich genau gleich.

Die fertig zusammengenähte Gugel. Die Quadrate sind diagonal gefalten. Das geflochtene Band sitzt hier, um die Kapuze hinter dem Kopf fixieren zu können. Damit dreht sie sich mit, wenn man den Kopf dreht, und muss nicht wie Batman den Oberkörper mitdrehen, wenn man etwas sehen will. 

Ich weiß auch nicht warum, aber ich hatte keine Lust die Maschine anzuwerfen und hab sie mit der Hand genäht. Reine Faulheit.


 Den Saum hab ich dann noch mit dem gelben Faden abgenäht, damit das ganze auch sauber aussieht.

Montag, 16. März 2015

Thrall-Tunika

Wow, Post #100!

Für meinen Thrall, den ich am Wikingerspiel Fenriswacht spielen möchte, musste eine neue, abgewetzte Tunika her. Sie sollte getragen, dreckig und geflickt aussehen.

Die Möglichkeiten, in Wien an leistbaren Stoff zu kommen, sind begrenzt und die Auswahl ist elend, da vermisst man den Happy Home in Graz und Klagenfurt schon sehr. Nichts desto trotz hab ich versucht, aus einem relativ neutralen Leinenstoff eine grindig aussehende Tunika hinzubekommen.

Hier der Fortschritt:
Aufgelegt das Schnittmuster, die einzelnen Stoffteile. Die beiden Ärmel sind an der oberen Seite gefaltet und auch das große Rechteck in der Mitte ist doppelt. Die Keile links und rechts sowie die Quadrate in den Achseln liegen nur einmal auf.
Tendentiell habe ich die Tunike zu breit gemacht, die passt mir auch noch, wenn ich 100 kg habe :)

Die quadratischen Stoffstücke werden diagonal gefalten und unten an den Ärmel angenäht, damit man beim heben der Arme mehr Spielraum hat.

 Hier sieht man, wie das Quadrat in die unterseite des Ärmels eingenäht wurde.

Hier ist die Tunika zusammen genäht. Den Halsausschnitt hab ich etwas tiefer eingeschnitten, damit ich mit dem Kopf leicht hindurch komme.

Und auch wenn es eine einfache Sklaventunika sein soll, konnte ich es doch nicht lassen, abgerissene Stoffstreifen als Borte dran zu nähen. Der Teufel steckt eben im Detail.

 Danach wurde die Tunika in ein intensives Schwarztee-Bod gesteckt. Der Schwarztee hat den Stoff schön unregelmäßig gefärbt, zum Vergleich liegt daneben ein Stück des Original-Stoffes, der übrig geblieben ist.

Da mir die Schwarzteekur aber zuwenig war, musste noch nachgeholfen werden, mit schwarzer Acrylfarbe. Dafür hab ich die Tunika nass gemacht und mit stark verdünnter schwarzer Acrylfarbe drauf gemalt. Die Pinselstriche hab ich danach verwischt, was durch den feuchten Untergrund ganz leicht ging. An den Stoffrändern und unter den Achseln hab ich etwas mehr Farbe aufgetragen, die Stellen sollten dreckiger aussehen. Wieder zum Vergleich der Original-Stoff.

Acrylfarbe und Schwarztee habe ich deshalb zum färben verwendet, weil beides ziemlich spülmaschinenfest ist. Ich möchte im idealfall nicht unbedingt ganz so dreckig sein, aber doch so aussehen.
 Immer noch nicht genug ranz, ein bisschen geht noch, und wie immer schluckt das Foto alles.

Also hab ich mir dem Messer den Stoff aufgeschnitten, aus der Tunika Fäden herausgezogen und damit die Löcher wieder zusammengenäht.

Dass der Faden dieselbe Farbe wie der Stoff hat sollte bewirken, dass die Naht nicht so aufgesetzt wirkt. Es sollte so aussehen, als hätte mein Charakter die Tunika wirklich mit dem, was er gerade hatte, wieder zusammen geflickt, weil er nichts anderes zum anziehen hatte.

 Zum Abschluss habe ich ganz wenig Acrylfarbe auf einen Pinsel gegeben und trocken über die Tunika gewischt, dass ein unregelmäßig schmutziges Muster entsteht.

Irgendwie sieht es an mir nie so aus, als wäre sie dreckig ...

Jetzt kommt noch eine Gugel und eine Kappe, dann haben wir den Thrall fertig, hoff ich doch :)